Jugendliche im ‚Siegel kindergerechte Gemeinde‘?

Generationenausschuss und Gemeinderat haben in den letzten Sitzungen 2023 entschieden, dass keine Neuwahl zum Wachtberger Jugendrat stattfinden wird und dass dessen Mitbestimmungsidee mit einem Projekt ‚Siegel kindergerechte Gemeinde‘ weiterverfolgt werden soll. Die FDP hat sich dagegen ausgesprochen - wir wollten mit dem Ende des Gremiums Jugendrat nicht gleich ein neues umfangreiches Projekt verbinden.

Es gibt gute Gründe, den Jugendrat nicht fortzusetzen. Der Jugendrat ist jahrelang nicht wirklich ans Laufen gekommen. Es ist fragwürdig, die Welt von Jugendlichen mit den Regularien eines Gemeindeausschusses gestalten zu wollen, mit Satzung, Tagesordnungen, Protokollen usw. Zumal Verwaltung und Kommunalpolitik für Jugendliche natürlich genauso zur Verfügung stehen wie für alle Einwohner der Gemeinde.

Warum den Jugendrat dann gleich in ein Projekt „Kinderfreundliche Kommune“ überführen? Die Ratsmehrheit hatte Angst vor der eigenen Courage. Anstelle der bisherigen Organisations­kosten nun ein externer Vertragspartner, der Verein „Kinderfreundliche Kommune e.V.“ und in Summe Kosten von ca. 35.000 EUR jährlich. Muss man die ausgeben? Ohne erst einmal die vorhandenen Strukturen zu prüfen, so die fünf gemeindlichen Jugendtreffs, die auch nicht durchgängig auf Nachfrage der Zielgruppe stoßen, und ohne Projektinhalte und -ziele klar festzulegen? Die FDP-Fraktion ist der Meinung, hier verstreicht eine Gelegenheit, mit dem Sparen im Gemeindehaushalt einmal anzufangen, dafür eine leere Organisationshülse aufzugeben und dann in Ruhe zu überlegen, was für Jugendliche in Wachtberg wirklich gebraucht wird.